Der Tiefkühlwareanbieter Iglo mit Deutschlandsitz in Hamburg hat im Januar eine Kampagne gestartet (zur Meldung), die dazu motivieren soll, pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Mit Alfred Jansen, Leiter Unternehmens- und Markenkommunikation Iglo, sprach markenartikel-magazin.de darüber, wie die Resonanz auf die Kampagne bisher war, was noch alles geplant ist, wie sich das 'Green-Cuisine'-Sortiment von Iglo entwicklelt und wie die pflanzenbasierten Fleischalternativen zur Marke passen.

markenartikel: Iglo hat mit der Aktion "Yes, ve gan!" Flagge gezeigt und unter anderem Julia Klöckner zur veganen Aktivistin gemacht. Wie war die Resonanz auf die Kampagne bisher?

Alfred Jansen: Mit dem Bösen Wolf im Street-Art-Style wollten wir im Themenumfeld des Veganuary die Menschen zum Schmunzeln bringen und gleichzeitig zum Nachdenken bringen. Das Thema nachhaltige und pflanzenbasierte Ernährung wird viel zu oft dogmatisch und mit erhobenem Zeigefinger bespielt. Die Ernährungswende darf ruhig cool sein. Da wir zudem ohne Logo aufgetreten sind und erst der Link zu unseren vielfältigen veganen und vegetarischen Angeboten führte, hat für die beabsichtigte Überraschung gesorgt. Das hat man von Iglo nicht erwartet und viele Verbraucher haben uns ein überwältigendes, positives Feedback gegeben. Gerade die Wahrnehmungsbrüche machen es so spannend, so dass wir natürlich auch das Momentum der digitalen Internationalen Grünen Woche genutzt haben.

markenartikel: Was ist im Rahmen von "Yes, ve gan!" noch geplant für dieses Jahr?

Jansen: "Yes, ve gan!" adressiert die Flexitarier und appelliert daran, unsere "neue ESS-Klasse" einfach einmal auszuprobieren. Der Slogan tritt auch bei unseren digitalen Rezeptinspirationen und am POS in Erscheinung. Weitere Street-Art-Motive sind besonderen Momenten und Ereignissen vorbehalten. Aber das wichtigste ist, der breiten Masse deutlich zu machen, wie leicht und lecker es ist, einen ausgewogenen Ernährungsstil in der heimischen Küche zu genießen.

markenartikel: Iglo setzt sich für die Förderung einer bewussten Ernährung ein und hat unter anderem das 'Green-Cuisine'-Sortiment mit pflanzenbasierten Fleischalternativen lanciert. Wie hat sich die Range seit dem Start 2020 entwickelt?

Jansen: Mit der neuen Range 'Green Cuisine' treiben wir das Wachstum maßgeblich und sind als vertraute Ankermarke im Tiefkühlsegment bereits Marktführer. Sechs von zehn Top-Artikeln im Markt der vegetarischen TK-Alternativen sind Iglo-Produkte. 65 Prozent des Wachstums kommt durch Iglo. Bereits nach einem Jahr haben viele der Green-Cuisine-Produkte unsere eigenen Erwartungen im Markt übertroffen. In 2020 ist der Markt der vegetarische Tiefkühlalternativen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 13,2 Millionen Euro auf 29,2 Millionen Euro um 122 Prozent gewachsen.

markenartikel: Sehen Sie also ähnliche Entwicklungen wie bei Rügenwalder?

Jansen: Das neue Segment entwickelt sich zwar dynamisch, aber noch auf kleiner Basis. Während Iglo traditionell mit einem großen Gemüseportfolio schon lange pflanzenbasierte Produkte anbietet und somit kein bestehendes Geschäftsfeld kompensiert, haben wir eine andere Situation als bei Rügenwalder. Die entscheidende Gemeinsamkeit ist, dass beide Hersteller bei den Verbrauchern als bekannte Vertrauensmarken verankert sind. Das wirkt bei den Iglo-Green-Cuisine-Produkten als beschleunigender Faktor. Starke Marken zahlen sich auch in diesem Fall aus.

markenartikel: Wie passen die pflanzenbasierten Fleischalternativen zur Marke - und wieso wurde entschieden, sie unter Iglo zu lancieren und keine neue Marke zu kreieren?

Jansen: Seit Jahrzehnten ist es unsere Philosophie mit guten Produkten das beste Angebot für eine gute Ernährung in der breiten Masse zu sorgen. Unser Erfolg baut auf Fisch und Gemüse – beides wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Salz und Fett haben wir bereits vor vielen Jahren immer mehr aus unseren Rezepturen gestrichen, um den Nährwert der Iglo-Produkte weiter zu verbessern. Als Unternehmen gilt es auch in Sachen Nachhaltigkeit und Klima Verantwortung zu übernehmen. Die Fleischproduktion macht einen großen Teil der CO2-Emissionen aus. Damit ist klar, dass wir alle gemeinsam eine Ernährungswende herbeiführen müssen. Gemüse war schon immer unsere Profession und das über Jahrzehnte angeeignete Know-how bringen wir nun auch bei den pflanzenbasierten Fleischalternativen auf die Straße.

Quelle: Markenartikel Magazin https://www.markenartikel-magazin.de/_rubric/detail.php?rubric=marke-marketing&nr=38120

Bild: IGLO